entscheidung

am anfang waren
du und ich

ich und du
wir beide teilten uns
einen apfel

du und ich wir
teilten uns ein leben
teilten uns eine wohnung
gaben uns ein wort

das wort zerfiel
obwohl es nur
aus einer silbe bestand
in zwei teile

wir kehrten dem paradies
den rücken
und gingen unsrer wege
jeder für sich

3 Kommentare:

Jorge D.R. hat gesagt…

diese zeilen beschäftigen mich.
irgendetwas stört mich.
ich versuche sie zu vergessen.
aber am nächsten tag komme ich wieder.
ich versuche mich auf das zu konzentrieren,
was ich toll finde:
mit einfachen worten großes bauen.
aber auch das gelingt mir nicht.
ich werde wütend,
weil ich mich ablenken lasse
von diesen genialen satzfetzen.
aber wut macht das gehirn blind,
das weiß ich.
diese langsam keimende traurigkeit
ist noch viel schlimmer.
sie macht die seele blind.
dabei weiß ich genau,
was mich stört:
die letzte zeile in der letzten strophe.
das packe ich nicht.
---
weil ich angst habe?

herbst.zeitlosen hat gesagt…

jeder für sich?

das sind wir doch,
eigentlich immer,
auch wenn wir zusammen leben.

jeder für sich
heißt nicht unbedingt,
dass gar keine verbindung
besteht.

schließlich gibt es da
die fäden einer gemeinsamen
geschichte.
auch wenn man sie nicht
gemeinsam weiter spinnt.

altweiberhaar ;)
glitzernd über den gräsern
und zwischen den büschen



Jorge D.R. hat gesagt…

Ach - was soll ich sagen:
So großartig kann nur jemand schreiben,
der so großartig ist.