Und dann stehst du am Meer

Und dann stehst du am Meer
und der Himmel spannt
sein blaues Tuch
über dir

Du löst es
vorsichtig

es ist leicht wie eine Feder

Du breitest sein feines Wolkengespinst
zu deinen Füßen in den Sand
und freust dich
dass der Himmel jetzt
hier ist

so leicht so blau

Du machst einen Kopfstand
- du kannst es noch -
und alles hat
wieder seine Ordnung

2 Kommentare:

Jorge D.R. hat gesagt…

Das erste Wort, das mir beim Lesen dieses Gedichts einfiel, war "Grübeln".
Dann habe ich mich gefragt, was in dir vorging, als du das schriebst.
Wie vermessen!
Schnell merkte ich, dass es meine Gedanken waren:
Ich schaue zum Himmel auf und staune.
Ganz cool hole ich ihn runter und bin maßlos erstaunt, dass er tatsächlich zu meinen Füßen liegt. Und sehr, sehr glücklich.
Blue sky of Alberta. Nirgendwo auf der Welt ist der Himmel so groß. Nirgendwo so blau.
... dann lese ich die letzten Zeilen und erkenne, dass es tatsächlich meine Gedanken waren und nicht die deinen. Ich bin nur auf dem Kopf gestanden. Vielleicht eine Nanosekunde. Länger geht nicht. Denn ich bin alt.

Aber jetzt stehe ich wieder fest auf meinen Füßen und stelle nüchtern fest, dass ich ins Quatschen gekommen bin, nur
um zu erklären, was Glück mit Himmel zu tun hat.

Dabei hätte ich einfach dein Gedicht noch einmal lesen sollen.
Verzeih.

herbst.zeitlosen hat gesagt…

Schön wieder von dir zu hören - von einem, der sich Gedanken macht zu dem, was ich schreibe. Seine Gedanken ... und das soll auch so sein.

Ich grüße dich herzlich
Monika