Wär doch gelacht ...

Wir steigen aufs Tandem und treten los, was das Zeug hält. Wir, das sind du und ich, das bist du, das bin ich. Wir treten los und hoffen, dass die Bremsen notfalls greifen. Wir trebbeln im Takt der Musik, unsrer Musik, die nur wir hören, wir zwei, du und ich. Wir sehen uns nicht um. Sieh-um-dich ist ein Angstwort.  Sieh-um-dich ist eine schmale Gasse, aus der kein Entkommen ist. Sieh-um-dich ist eine Hetzjagd im Dunkeln.
Wir trippeln und trappeln und lassen alles vorbeiziehen, haltlos.
Gingen wir doch lieber zu Fuß, langsam, bedächtig. Liefen wir doch lieber neben einander, statt hinter einander zu fahren, schlenderten wir gemütlich, uns nach allen Seiten umsehend, im Sonntagsschritt. Ließen wir doch einfach überholen, machten Platz, träten beiseite. Schauten in die Wolken.

Dann … ja was?

Vielleicht würde dann der Wein nicht sauer und das Brot nicht trocken. Vielleicht bliebe unser Kuss süß wie ein mit Honig getränkter türkischer Kuchen.

Was rede ich da …  Wär doch gelacht.


1 Kommentar:

Jorge D.R. hat gesagt…

Ein spannender Text!
Insbesondere, wenn man ihn unter die Prämisse stellt, der verschwommen geahnten Wahrheit habhaft zu werden ...

Im übrigen, ob über- oder nebeneinander, ob trippeln oder trappeln, ist nicht so wichtig. Entscheidend ist nur, dass es immer ein WIR ist. Dann muss man nicht einmal Angst haben, dass die Bremsen nicht funktionieren könnten.